175 Jahre St. Magnus – Großes Jubiläumsschützenfest im Mai 2018
Vor der Macht der Gewohnheit sind selbstverständlich auch nicht die Besucher des Jubiläumsschützenfestes sicher: So war „auffer Halle häufiger zu beobachten, dass beim Bestellen nicht sofort die Geldbörse gezückt wurde – kennt man so an Ort und Stelle ja nicht anders.
Glücklicherweise waren das die einzigen kleinen Stolpersteine. So konnten die Schützen von St. Magnus am 26. und 27. Mai 2018 ein rundum harmonisches, gelungenes Jubiläumsschützenfest feiern.
Sicher, jeder hat seine eigenen, individuellen Highlights im Rahmen eines solchen Festes: ein intensives Gespräch mit einem lange vermissen Freund, ausgelassene Stimmung vor der Bühne Samstagnacht, vielleicht sogar den ein oder anderen stillen, reflektierenden Moment.
Kollektiv beeindruckend war sicher das Pontifikalamt unter Mitwirkung des Weihbischofs em. Manfred Grothe. In bleibender Erinnerung wird dabei ganz bestimmt die musikalische Gestaltung, insbesondere der Einstieg durch den Musikverein Marsberg sein: So kraftvoll und bewegend, wie der „Marsch der Soldaten des Robert Bruce“ vorgetragen wurde, konnte man kurzzeitig Sorge um die Statik der ehrwürdigen Propsteikirche haben. Auch visuell bot der, durch zahlreiche Fahnenabordnungen, ausstaffierte Altarraum einen würdigen Rahmen für die Fahnenweihe. Dass der Weihbischof während der Messe vom derzeitigen (Meinolf Kemper) und ehemaligen (Norbert Schröer) Präses der Bruderschaft flankiert und unterstützt wurde, ist sicher nicht alltäglich.
Gut 28 Majestäten lieferten sich nach dem Aufmarsch zur Halle einen intensiven Schlagabtausch an den Gewehren. Dabei war zu beobachten, dass ausnahmslos alle „ernst“ gemacht haben. Neun Durchgänge und 208 Schuss hielt der von Norbert Schröder gebaute Adler stand, ehe dieser vom König des Jahres 1989, Kurt Krebs, zu Fall gebracht wurde.
Neuland betrat die Bruderschaft in der Gestaltung des Samstagabends: Eine durchaus preisintensive, bundesweit agierende Band sollte für eine volle Tanzfläche und ausgelassene Stimmung sorgen – und „Hangover“ haben ihren Job richtig gut gemacht.
Die Beteiligung an allen Ausmärschen war überraschend stark – insbesondere von den eigenen Schützenbrüdern. Dadurch hatte besonders der Festzug am Sonntag eine Länge erreicht, bei der die eine oder andere weitere Musik Sinn gemacht hätte. So oder so: Bei strahlendem Sonnenschein (und gerade auf den letzten 300 Metern womöglich 5 Grad zu viel) hatten die zahlreichen Besucher einiges zu gucken. Dass der Zapfenstreich am Sonntagabend aufgrund der veränderten Darreichungsform der Getränke um 30 Minuten vorverlegt wurde, ist hingegen nicht hinreichend belegt.
Was bleibt von so einem Fest? Hier haben mehrere Generationen „Ihr“ Fest gefeiert – und St. Magnus hat es verstanden, alle „mitzunehmen“. Insofern sei allen gedankt, die dieses Wochenende im Mai zu „unserem“ Fest gemacht haben.
Auf dass es nicht nur zum „regulären“ Schützenfest so weiter geht!