Im Jahre 1227 zogen durch Unruhen und auf Druck des Kölner Kurfürsten viele Horhusener Bürger – so hieß zu dieser Zeit Niedermarsberg – auf den Eresberg. Durch den Fortzug, und damit bedingt eine Verminderung der Verteidigungsfähigkeit sowie die Mitnahme der wirtschaftlichen Macht, fällt Niedermarsberg weit hinter die Oberstadt zurück. Fast 600 Jahre lang bleibt Obermarsberg für die Geschicke Niedermarsbergs zuständig.
Da sich Zünfte und alle Privilegien auf dem Berg befanden, ist nicht anzunehmen, dass in der Unterstadt eine eigene Schutzmannschaft angesiedelt war. Anlässlich der Synodalvisitation des General-Provikars Vogelius, des Kanonikers Dierna und des Aktuars Möller im Jahr 1751 wird allerdings eine Schützenkompanie erwähnt. Es heißt dort: „Unter Paradierung der Schützen mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiel, auch Abfeuern einiger Böllers, wurden sie zur Kirche geleitet“. In der Chronik von 1927 wird erwähnt, dass in der Marsch Schieß- und Marschübungen auf einer fünf Morgen großen „Schützenwiese“ stattgefunden haben. Auch soll 1726 ein besonders großes und feierliches Schützenfest in Niedermarsberg an das 300jährige Bestehen des Vereins erinnert haben.
Die Trennung der beiden Schwesterstädte brachte 1808 entscheidende Veränderungen. Niedermarsberg nahm einen raschen Aufschwung und zog viele Menschen an. Die Hüttenwerke wurden ausgebaut. Auch die entstehenden Kliniken brachten eine große Anzahl an Arbeitskräften. Das entscheidende Jahr für die Gründung der Schützengesellschaft Niedermarsberg war aber 1843. Woher die Anregung kam, ist nicht mehr genau festzuhalten, es scheinen aber die Hüttenbeamten und die Anstaltsärzte den entscheidenden Anstoß gegeben zu haben.
Die Chronik der Schützengesellschaft / Bruderschaft Niedermarsberg beginnt am 18. Juni 1843.
Aus Anlaß des 150jährigen Bestehens hat unsere Bruderschaft im Jahre 1993 eine Chronik herausgebracht. Unter der Leitung von Felix Bieker und dem damaligen Major und heutigem Ehrenmajor Willi Bender wurde ein einzigartiges Nachschlagewerk der Geschichte von den Schützenbrüdern von St. Magnus geschaffen. Auf über 160 Seiten kann der interessierte Leser alles über die Anfänge im Jahre 1843, das Überstehen der beiden Weltkriege, sowie die Neugründung ab 1948 nachschlagen. Von fast allen Königspaaren sind Bilder illustriert. Im Anhang findet man lückenlos die Aufzählungen aller Könige, Vizekönige sowie die Besetzungen der Posten im Vorstand.
Sollten wir hiermit ihr Interesse geweckt haben, so lassen Sie es uns wissen. Die Chronik ist für 5€ beim geschäftsführenden Vorstand zu erwerben.
St. Magnus in der Gegenwart
Im 21. Jahrhundert stellt sich die Schützenbruderschaft als mittelgroßes Unternehmen mit 1.000 aktiven und etwa 200 passiven Mitglieder dar. Der geschäftsführende Vorstand setzt sich mit einer Vielzahl von Gesetzen, steuerlichen, gesundheitlichen, hygienischen, bautechnischen und brandtechnischen Bestimmungen und Vorschriften auseinander.
Der gesamte Vorstand – also die Vorstände der einzelnen Kompanien und der geschäftsführende Vorstand – trifft sich in regelmäßigen Abständen, um die für die Bruderschaft bestmöglich Wege zu beschreiten, Probleme zu besprechen und Lösungen zu finden. Alle sind stets bestrebt, das Eigentum der Marsberger Schützen, unsere Schützenhalle und unseren Josefskeller in einem guten Zustand und entsprechend der oben genannten Richtlinien zu unterhalten.
Die Dachspendenaktion von 2001 hat gezeigt, wie wichtig den Marsbergerinnen und Marsbergern die Hallen, der Verein, die Tradition und das Brauchtum in der Heimat ist. Es ist uns damals mit Hilfe einer Spendenaktion gelungen, das komplette Dach der großen Halle neu einzudecken. In einer weiteren Aktion konnte das Dach des Josefskeller im Jahre 2004 saniert werden. Auch einzelne, unermüdlicher Helfer stehen immer wieder „Gewehr bei Fuss“ und helfen. Seien es Arbeiten an der Heizungs-, Lüftungs-, Elektro,- oder Sanitäranlage, Erd-, Garten-oder Malerarbeiten. Vielen ist sicherlich auch die Stuhlordenaktion noch in bleibender Erinnerung.
Seit 2000 gibt es wieder das Kinderschützfest und seit 2008 das Jungschützenkönigsschießen.
Unsere Senioren haben sich in einer Ehrenkompanie organisiert. Kontakte zu Marsberger Vereinen, Kolping und zu den übrigen Marsberger Schützenbruderschaften werden intensiv gepflegt.
Fortsetzung der Chronik (1993 – 1999)
Anlässlich des Jubiläumsschützenfestes zum 175 Jubiläum unserer Schützenbruderschaft wurde die Schützengeschichte weitergeschrieben und die bestehende Chronik von 1843 bis 1992 um die Jahre bis 1999 erweitert. Sie finden diese Aufzeichnungen in der Sonderausgabe zum Jubiläumsschützenfest 2018.
Seit dem Jahr 2000 übernimmt der jährlich erscheinende Magnus-Kurier die
Chronik-Funktion